Schlittenhunde

(© by Mush with P.R.I.D.E./Luzi Bernhard, Johanna Hungerbühler)

Der Hund ist das älteste und domestizierteste Haustier des Menschen. Seit mehreren Tausend Jahren ist er sein Helfer, Begleiter und Freund. Aufgaben, die er auch heute noch erfüllt: er ist Schutzhund, Rettungshund, Blindenführhund, Helfer für Körperbehinderte, Hirten- und Hütehund sowie Jagdhund. Und manchmal ist er auch einziger oder gar der letzte Freund einsamer oder älterer Menschen.

Die Hunde, deren ursprüngliche Arbeit und Aufgaben durch unsere Technik und Zivilisation „überflüssig" geworden sind – wie Windhunde und Schlittenhunde – finden heute im Freizeit-, Touren- und Rennsport ihre Beschäftigung. Genauso wie wir verpflichtet sind, wild lebende Tiere zu schützen und vor dem Aussterben zu bewahren, sind wir auch verpflichtet, unsere alten Hunderassen zu erhalten und ihnen eine artgerechte Beschäftigung zu bieten. Im Falle der Schlittenhunde ist das der Sport.
Nur die Selektion über Wettbewerbe (mit ihren hohen Anforderungen an die physische und mentale Leistungsfähigkeit) kann zu mehr Vitalität, Robustheit und Arbeitswillen, wie auch zu charakterlich einwandfreien, freundlichen und sozial intakten Hunden mit einem häufig ansprechenden Äusseren führen - und damit zum Erhalt der Rasse in ihrer ursprünglichen Form. Schlittenhunde gehören zu den ältesten uns bekannten Hunderassen. Alle, auch einige neue Kreuzungszüchtungen, haben trotz ihres unterschiedlichen Aussehens eines gemeinsam: Laufwillen und Schlittenziehen als Lebensinhalt. Nie hatten sie Haus und Hof zu bewachen, waren weder Schutzhund noch klassischer Familienhund. Einen Schlittenhund sollte man sich nur zulegen, wenn man sich mit ihm auch sportlich betätigen will und kann, wenn man die Möglichkeit hat, ihn artgerecht zu halten. Er ist ein Meutehund, der mit seinen Artgenossen im Freien leben sollte.

Für die unterschiedlichen Anforderungen im Freizeit-, Touren- und Rennsport gibt es in sehr verschiedenen Zuchtlinien die jeweils passenden Hunde. Sie sind für die an sie gestellten Aufgaben (wie verschieden lange Strecken in kleinen oder grossen Teams, Mitführen von Ausrüstung) speziell gezüchtet und bestens geeignet.

Dem Anfänger im Sport kann man nur raten, sich vor der Entscheidung für einen Schlittenhund wirklich umfassend zu informieren. Die Mitgliedschaft in einem Zuchtklub und/oder Schlittenhundesportverein ist zu empfehlen. Idealerweise sollten auch Zuchtzwinger und Schlittenhunderennen besucht werden. Den besten Einblick gewinnt man als Dog-Handler (Hundehelfer) bei einem Rennteam. Solche Helfer sind stets gerne gesehen und wichtig - insbesondere bei grossen Teams, die meist auf Hilfe angewiesen sind. Mit dem Kauf von Schlittenhunden legt man nicht nur sich selbst, sondern auch seine ganze Familie für viele Jahre fest. Mit der Auswahl der Hunde stellt man die Weichen für zukünftige Freuden und sportlichen Erfolg.

Schlittenhunde sind faszinierend. Der Sport und das Leben mit ihnen verlangen dem Musher (Schlittenhundeführer) viel ab: er ist Züchter, Pfleger, Trainer, Sportler und bester Freund seiner Hunde. Eine umfassende Aufgabe, die - wenn sie sorgfältig und überlegt angegangen und verantwortungsbewusst durchgeführt wird - lange Zeit viel Freude macht und nicht selten zum Lebensinhalt wird.